Der Brand der Fabrik

 

Aus der Zeitung vom 23. Januar 1909

Am Sonnabend gegen halb sieben breitete sich über Stadt ein gewaltiger Feuerschein aus.

Von allen Seiten kamen die Feuerwehren, um den Brandherd zu löschen. 

Vom Mittelbau griff das Feuer auf das Hauptgebäude über. Am Dach waren die Löscharbeiten im vollen Gange.

Aus dem Bürogebäude hatte man in aller Eile die Bücher retten können.

Dann drehte der Wind und die Löscharbeiten am Dach mussten abgebrochen werden.

 

Dadurch war das Hauptgebäude nicht mehr zu halten. Die Rüben - und Zuckerschuppen wurden aber verschont, ebenso die Beamten- Wohnhäuser. 

Der Schaden lag damals bei 1 Million Mark. 

Es war ein Glück, dass das Feuer ausbrach, als die Arbeit beendet war und auch die Rübenzeit vorbei war. Demnach konnte die Fabrik schnell wieder aufgebaut werden.

Allerdings waren die Aufräumarbeiten erstmal sehr schwer, weil die Maschinen teils sehr zerstört waren.

Einen schauerlich schönen  Anblick bot der Riesenbrand den zahlreichen Zuschauern. Die ganze Fabrik erschien wie in flüssige Glut getaucht, aus der heraus mächtige Flammen tiefschwarze Rauchwolken zum nächtlichen Himmel empor schlugen.

Die Feuerwehren löschten bis in die frühen Morgenstunden des Sonntags. Nur langsam verlöschten die Flammen und dann lag die stolze Fabrik in einer Ruine dar, die einstige stolze Höhe blickte nicht mehr ins Flusstal.

Am 1. Februar wurde bekannt, dass der Direktor, der seit der Gründung 1883 die Fabrik leitete, zurücktreten werde.

Die Ermittlungen des Brandes wurden fortgeführt. Bis zu dem Zeitpunkt wusste man noch nicht, wie der Brand entstanden war.