3. Location -  Der Wald ohne Wiederkehr

 

 

 

Das Devener Holz erstreckt sich über eine Gesamtfläche von 24 Hektar.

Es gehört zum Naturschutzgebiet Peenetal und dient als Erhaltung des Laubwaldes mit Altbaumbeständen aus dem Jahr 1772 und 1788.

 

Die Landschaft entstand während der letzten Eiszeit und ist bis heute gut erkennbar mit kleinen Tälern.

 

Im Jahr 1821 wurde der Verschönerungsverein als einer der ersten Vereine unserer Stadt gegründet.

 

Im Devener Holz wurde dann ein Wegenetz angelegt, sowie auch zahlreiche Sehenswürdigkeiten.

 

 

 

Der ehemalige Stadtverordnete Johann Thiede hat in den 1800er Jahren angefangen, Verschönerungsmaßnahmen zu errichten, mit denen er das Devener Holz als Naherholungsgebiet auf gewertet hat.

Unter anderem hatte er dazu beigetragen, die Gastronomie auszubauen. Bänke und Sehenswürdigkeiten, wie die Schneewittchen - Grotte, den Irrgarten und den Karpfenteich zu schaffen.

Die Schneewittchen - Grotte sowie den Irrgarten kann man heute leider nicht mehr finden.

Der ehemalige Tuchhändler und Kaufmann Johann Thiede starb am 21. Dezember 1865.

 

In Gedenken an die Verdienste von Thiede wurde dieser Stein errichtet.

 

"Thiedes Ruh" - Dieser steht allerdings rund 50 Meter abseits des offiziellen Pfades mitten im Wald. Da es ein Naturschutzgebiet ist, darf man  den Teil des Waldes nicht betreten.

Bis dieses Jahr! Seit April 2023  darf man endlich diesen Stein bewundern. Ein kleiner Pfad führt zu ihm und zu einer Bank, auf der man für eine Zeit verweilen kann.

 

Ein erstes zweigeschossiges Schützenhaus ließ die Schützengilde 1783 gegenüber der Stadtscheune, außerhalb der Altstadt bauen.

 

In den 1830er Jahren wurde das Schützenhaus bei einer Choleraepidemie als Seuchenkrankenhaus genutzt.

1846 wurde das Gesellschaftshaus am Maiplatz errichtet. Es diente als Gastronomie für die Besucher des Erholungswaldes. 

Nach 1945 waren hier die Hedwigschwestern (katholischer Faruenorden) beheimatet.

 

Das Haus gehörte der Familie Fründt aus Bassow bis um 1945 und danach der Familie Plautz und dann der Deutschen Reichsbahn.

Nach 1991 wurde das Haus privatisiert. 

 

Es verfiel weiter und war schließlich so marode, dass 2002 ein Bauteil einfiel und es 2013 abgerissen werden musste.

Heute befinden sich hier nur einige Fundamentreste.

 

 

Das Devener Holz ist allerdings nicht nur bekannt für seine schönen Wanderwege und Verweilorte, sondern auch für eine kurze aber dunkle Zeit in unserer Stadtgeschichte.

Als am 8. Mai 1945 die Kapitulation Deutschlands bekannt wurde, haben die Menschen in ihrer Angst und Panik vor dem russischen Feind  ihrem Leben selbst ein Ende gesetzt.

Gleich am Beginn des Waldes ist eine kleine Senke, die ein wenig versteckt ist. Dort sollen sich mehrere Familien und Eheleute selbst ermordet haben. Sogar ihre Kinder hatten sie mit in den Tod  genommen.

Im Verlauf der Geschichte war dieser Ort auch nach diesem Massensuizid, ein Ort für Selbstmörder.