Legenden um diese Mauern . . . 

 

Der Schatz versteckt im Gewölbe...

 

Unter den Ruinen des Hauses liegen von alten Zeiten her noch viele Schätze vergraben. Sie liegen aber sehr tief, so tief, dass man in einer Nacht nicht soviel graben kann, um bis zu ihnen zu gelangen. 

Deshalb haben die Leute, die anfangs viel nach ihnen gegraben hatten, zuletzt davon abgesehen.

Denn, wenn sie bis zur zwölften Stunde der Nacht gegraben hatten, so stürzte auf einmal alles wieder zu und ihre ganze Arbeit

war vergebens. 

Doch glaubt man, wenn der rechte Mann käme, so würde der die Schätze wohl heben können. Bei denselben wacht übrigens ein schwarzer Hund.

Einem Knaben ist es einstmals geglückt, von den Schätzen etwas zu bekommen. Er hatte auf der Ruine Ball gespielt, wobei ihm sein Ball in eine Öffnung des Gemäuers gefallen war.

Um ihn wieder zu holen, stieg er nach, und kam in ein großes dunkles Gewölbe, wo er eine halb offene Tür sah, durch welche Licht schimmerte. Der Knabe ging dem Lichte nach, und trat in einen ungeheuren Saal, der voll der reichsten Schätze lag. Davon steckte er sich geschwind seine beiden Taschen voll, und ging zurück.

Beim Zurückkehren sah er jetzt, wie an der Tür ein großer schwarzer Hund lag. Der Hund schlief aber, und er kam glücklich an ihm vorbei, und wieder aus dem Gewölbe heraus. Er lief mit seinen Schätzen nach Hause, und erzählte, wie er dazu gekommen. Er hatte aber eine Stiefmutter, die hart und geizig war. Die befahl ihm, dass er zur Ruine zurückkehren und sich noch einmal seine Taschen voll holen solle. Das musste der arme Knabe tun, aber es hat ihn kein Mensch aus der Tiefe zurück kommen sehen.


Quelle: http://lexikus.de/bibliothek/Die-Volkssagen-von-Pommern-und-Ruegen-100-bis-199

Die zwei Blutflecken auf dem Boden

 

Im Schlosse befinden sich im Fußboden eines Zimmers eine Stelle mit zwei großen, roten Flecken, die man durch kein Waschen oder Schaben vertilgen kann und so oft auch der Fußboden erneuert worden ist, immer kommen die beiden roten Flecken wieder zum Vorschein.

Man sagt, dieselben rühren von Blutsflecken her, da an dieser Stelle jemand enthauptet worden sein soll.

In dem Zimmer treibt ein Spuk sein Wesen, so dass die Schlossbewohner es oft nicht aushalten können.

Das Zimmer ist daher seit Menschen Gedenken nicht bewohnt.

 

 

 

Der Ritter vom Schloss

 

In dem alten Schlosse treibt seit vielen hundert Jahren ein Ritter sein Unwesen, der in das Schloss gebannt ist.

Derselbe kann nur alle hundert Jahre einmal, und zwar jedes mal beim Wechsel des Jahrhunderts, erlöst werden. Die Erlösung kann nur dadurch erfolgen, dass dem Ritter ein neugeborenes, ungetauftes Kind dargebracht wird.

Beim Jahrhundertwechsel 1800 brachte ihm ein Mann aus dem Ort sein ungetauftes Söhnchen, um ihn dadurch zu erlösen. Als er nach der Burg kam, ging der Ritter auf ihn zu und streckte er diesem sein Kind entgegen, als er, von dem schauerlichen Aussehen des Ritters erschreckte, das Kind schnell wieder an sich zog.

Da sprach der Ritter mit schmerzlicher Miene:

"Hättest Du das Kind nicht zurückgezogen, so wäre ich erlöst gewesen,

nun aber muss ich aufs neue gebannt bleiben."

So ist es gekommen, dass der Ritter bis au den heutigen Tag in der alten Burg herumspukt.